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Biomasse für die Industrie – Normen, Zertifizierung und Logistik

Biomasse – Holzscheiben, Rinde und eine Mischung aus hellen und dunklen Holzpellets als umweltfreundlicher Industriebrennstoff.

Biomasse für die Industrie – Normen, Zertifizierung und Lieferlogistik

Sie ist heute nicht nur eine Alternative zu fossilen Brennstoffen, sondern auch ein wesentliches Element der Energiewende und der Dekarbonisierungsstrategien der Industrie. Eingesetzt in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, Zementwerken, der Keramikindustrie oder Abfallverwertungsanlagen ist industrielle Biomasse ein flexibler, emissionsarmer und skalierbarer Brennstoff.

 

Was ist industrielle Biomasse?

Zu den Rohstoffen gehören:

  • Holzpellets und -briketts – aus Sägemehl, Holzspänen und Sägewerksresten,
  • Agro-Biomase – Stroh, Kerne, Schalen, landwirtschaftliche Reststoffe,
  • RDF/SRF – alternative Brennstoffe aus Abfällen gemäß EU-Normen,
  • Biokohle (Biochar) – Produkt der Biomasse-Pyrolyse mit hohem Heizwert,
  • Industrielle Schlämme und Rückstände – verarbeitet in Industrieverbrennungsanlagen.

Jeder Typ unterscheidet sich in chemischer Zusammensetzung und technischem Einsatzzweck.

 

Qualitätsnormen – der Schlüssel zu einer stabilen Verbrennung

Die am häufigsten angewendeten Normen sind:

  • ENplus A1 / A2 / B – für Holzpellets,
  • ISO 17225 – harmonisierte Anforderungen für verschiedene Biomassearten,
  • SBP (Sustainable Biomass Program) – Zertifizierung nachhaltiger Herkunft,
  • RED II – Konformität mit der Erneuerbare-Energien-Richtlinie.

Industrielle Anwender benötigen reproduzierbare Parameter mit geringem Schwefel-, Chlor- und Schwermetallgehalt.

 

Technische Parameter

Parameter Sollwert
Heizwert 16–20 MJ/kg
Feuchtigkeitsgehalt < 10 % (Pellets), < 20 % (RDF)
Aschegehalt < 2 % (reine Biomasse), < 20 % (RDF)
Chlorgehalt < 0,05 % (für Rostfeuerungen)
Schüttdichte > 600 kg/m³ (Pellets)

Die Parameter sollten durch Laborprüfungen und technische Dokumentation bestätigt werden.

 

Industrielle Anwendungen

Biomasse wird häufig eingesetzt in:

  • betriebs- und kommunalen KWK-Anlagen,
  • Zementwerken als Ersatz für Kohle und RDF,
  • Kalk-, Keramik- und Glasindustrie,
  • industriellen Kesselhäusern und Trocknern,
  • RDF-Produktion und Waste-to-Energy-Anlagen.

 

Lagerung und Schutz vor Degradation

Da Biomasse empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und biologischem Abbau ist:

  • Lagerung muss überdacht oder in Silos erfolgen,
  • Schutz vor Regen, Pilzbefall und Fermentation ist unerlässlich,
  • Material sollte nach dem FIFO-Prinzip rotiert werden,
  • für RDF sind Schutzmaßnahmen gegen Selbstentzündung und Geruchsemissionen erforderlich.

Vernachlässigte Lagerbedingungen führen zu einem Verlust an Heizwert und zu Betriebsproblemen.

 

Risiken und Herausforderungen der Verbrennung organischer Materialien in der Industrie

Obwohl es sich um einen ökologischen Brennstoff handelt, bringt sein großflächiger Einsatz spezifische Herausforderungen mit sich:

  • Schwankende Brennstoffqualität → instabile Prozesstemperatur,
  • erhöhtes Risiko von Hochtemperaturkorrosion (bei hohem Cl- und K-Gehalt),
  • Verschlackung und Asche mit niedrigem Schmelzpunkt,
  • häufigere Inspektionen von Filtern und Entstaubungsanlagen erforderlich.

Daher ist die Zusammenarbeit mit einem Lieferanten, der die technischen Anforderungen des Abnehmers versteht und gleichbleibende Lieferungen garantieren kann, entscheidend.

 

Logistik und Lieferung – wie sichert man die Produktionskontinuität?

Bei der Belieferung dieses Rohstoffs für industrielle Zwecke sind zu berücksichtigen:

  • Verpackungsform (lose, Big-Bags, Container, Silos),
  • Anpassung an Fördersysteme (Schnecken- oder Pneumatikförderer),
  • Entladebedingungen (Gleisanschlüsse, Rampen, Selbstentladesysteme),
  • Pufferlager vor Ort (z. B. mindestens 5–10 Produktionstage).

 

Industrieller Biomasse-Lieferant – garantierte Qualität und Verfügbarkeit

Wir bieten:

  • zertifizierte Biomasse (ENplus, ISO, RED II, SBP),
  • ständige Lagerverfügbarkeit und Möglichkeit von Langzeitverträgen,
  • Straßen-, Schienen- und multimodale Lieferungen in ganz Europa,
  • umfassende Emissions-, Qualitäts- und Sicherheitsdokumentation,
  • technische Beratung zur Verbrennungsoptimierung und Brennstoffauswahl.

Zu unseren Kunden gehören KWK-Anlagen, Zementwerke, Abfallverwertungsbetriebe und Industrieanlagen in Polen, Deutschland, Tschechien und der Ukraine.